Jongmin Park bei einer Probe in den Kulissen von "Aida" im Steinbruch St. Margarethen.

Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit Verdis Aida?

Mit Verdis Aida bin ich das erste Mal mit Anfang 20 als Sänger in Berührung gekommen. Ich habe 2010 mein Debüt als ägyptischer König an der Hamburger Staatsoper gegeben und erinnere mich, dass ich damals sehr nervös war, weil ich zusammen mit einem großen Chor und zahlreichen Tänzern einen imposanten Auftritt auf der Bühne hatte.

Was ist musikalisch gesehen der aufregendste Moment Ihrer Rolle?

Die aufregendste Szene für mich ist im letzten Akt der Oper, als der Hohepriester Ramfis über den Feldherrn Radamès urteilt, der wegen Hochverrats angeklagt ist. Die verzweifelten Schreie von Prinzessin Amneris und der erbarmungslose Urteilsspruch von Ramfis und den Priestern stehen zwar im Widerspruch, bilden aber musikalisch eine Harmonie.

Sind Sie ein religiöser Mensch und empfinden Sie das Zusammenspiel zwischen Religion und Politik eines Staates als bedrohlich?

Nein.

Waren Sie schon einmal in Ägypten?

Leider war ich noch nie in Ägypten. Natürlich finde ich die Geschichte des alten Ägypten sehr spannend, und wenn sich die Gelegenheit ergibt, möchte ich unbedingt nach Ägypten reisen, um die Pyramiden und die Sphinx zu sehen.

Was ist das Beeindruckendste daran, Teil der Aida-Besetzung im Steinbruch St. Margarethen zu sein?

Die spektakuläre Freiluftbühne hat über 4.000 Sitzplätze und es kommen Gäste aus aller Welt ins Burgenland, um die Aufführungen zu sehen. Obwohl es über 20 Vorstellungen gibt, ist der Zuschauerraum jedes Mal gefüllt, was in meinen Augen die bedeutende Rolle von Österreich als Kulturnation bestätigt. Auch die Weinspezialitäten des Burgenlandes und die wunderschöne Landschaft des Steinbruchs St. Margarethen, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, sind außergewöhnlich.