09.04.2025
Bühnenaufbau für den „Fliegenden Holländer“

Ein Segelschiff, das aus dem Nichts auftaucht, ein Haus, das sich verwandelt und viele weitere Effekte verheißen 2025 eine unvergessliche Aufführung des „Fliegenden Holländers“
im Steinbruch St. Margarethen.
Bereits zum 15. Mal bringt Winter Artservice bei der Oper im Steinbruch seine Expertise ein, 2025 lautet die Herausforderung, die schroffe Felskulisse in St. Margarethen in die tosende Meerlandschaft von Wagners „Fliegendem Holländer“ zu verwandeln. Daniel Serafin, Intendant der Oper im Steinbruch, und Christopher Winter, Geschäftsführer Winter Artservice, geben bei einer Führung durch die Produktionsstätten einen ersten Vorgeschmack auf das Bühnenbild.
In der Wiener Dekorationswerkstätte von Winter Artservice laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Seit 2010 fertigte das im 23. Wiener Bezirk gelegene Unternehmen viele Kulissen für die Oper im Steinbruch und hat dabei schon für zahlreiche überraschende Elemente gesorgt. Auch in diesem Jahr wurde der Auftrag an das Team von Winter Art vergeben, das nun bereits seit Monaten daran arbeitet, den in diesem Jahr auf dem Programm stehenden „Fliegenden Holländer“ entsprechend in Szene zu setzen.
"Mit dem ‚Fliegenden Holländer‘ bringen wir erstmals eine Wagner-Oper nach St. Margarethen und sie scheint wie für diesen Ort geschaffen. Die schroffen Felswände und die karge Landschaft dieser archaischen Arena erinnern stark an die Küste. Mit Begeisterung verfolgen das Leadingteam und ich die Arbeiten am Bühnenbild und wir freuen uns schon darauf, wenn das geheimnisvolle Segelschiff im Steinbruch St. Margarethen auftaucht und Dalands Haus zum Schauplatz verzweifelter Liebesschwüre wird"
Hohe Wellen und tiefe Abgründe
Das Bühnenbild des „Fliegenden Holländers“ entführt die Besucherinnen und Besucher an Norwegens Küste, wo der Wind über die Landschaft fegt und die Wellen gegen die Felsen peitschen. Wie aus dem Nichts taucht plötzlich ein Schiff vom Meeresgrund auf. Dass es einen langen Weg hinter sich hat und manch ein Geheimnis birgt, ist ihm anzusehen: „Das Schiff erzählt durch unsere Dekoration seine lange und mystische Geschichte auf dem Wasser. Spätestens zu dem Zeitpunkt, wenn es erscheint, ist das Publikum in den Bann gezogen. Daher ist es eine wichtige Aufgabe, Technik wie Licht, Ton und Motoren so unauffällig wie möglich in die Kulissen einzubauen, um hier nicht von der Magie des Moments abzulenken“, erklärt Christopher Winter, Geschäftsführer von Winter Artservice.
Rund 9.000 Arbeitsstunden werden Winter und sein Team geleistet haben, wenn die Oper mit den Bühnenbildern nach Plänen von Momme Hinrichs und in der Regie von Philipp M. Krenn am 9. Juli 2025 Premiere feiert.
Gewichtige Kulisse
Die Gerüstkonstruktion mit Ballast wiegt etwa 30 Tonnen, der Holzboden bringt rund 22 Tonnen auf die Waage. Weitere 20 Tonnen fallen mit der Bühnentechnik an und 25 Tonnen mit den Kulissen. „Was teils federleicht wirkt, hat ein Materialgewicht von knapp 100 Tonnen“, so Bühnenprofi Winter.
Auch die Masse an verbauten Materialien beeindruckt: Rund 6 Kilometer an Staffeln und Theaterlatten, 6.500 Quadratmeter Holzplatten, 600 Kubikmeter Styropor und 42 Tonnen Stahl werden verwendet. Um diese miteinander zu verbinden, kommt etwa eine halbe Million Schrauben zum Einsatz, ehe die Konstruktionen hinter rund sechs Tonnen Putz und Farbe verschwinden.
Nachhaltiger Bühnenbau
Trotz oder gerade wegen des hohen Materialaufwands wird großer Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt. Roboter und computergestützte Maschinen tragen dazu bei, die Arbeiten so effizient wie möglich zu machen und anfallende Materialien zu reduzieren. Durch die Optimierung und Digitalisierung von Planungs- und Programmierdaten konnte zudem der Papierbedarf gesenkt werden. Worauf die Verantwortlichen der Oper im Steinbruch ebenfalls großen Wert legen: Die Aufbauten und Elemente werden so gestaltet, dass sie nach der Saison nach Möglichkeit in Teilen entweder bei eigenen oder fremden Produktionen weiterverwendet werden können.
Spektakuläres Geisterschiff und wandelbares Haus
Zentrale Elemente der diesjährigen Produktion sind einerseits das Geisterschiff, auf dem der Fliegende Holländer ankommt, und andererseits Dalands Haus, in dem Senta vom geheimnisvollen Seefahrer träumt. Letzteres präsentiert sich als wandelbares Bauwerk, das – so viel sei verraten – manch eine Überraschung in sich birgt. Auch das Spiel der Naturgewalten nimmt eine bedeutende Rolle ein – künstliche Wellen rufen einzigartige Stimmungen hervor, die Atmosphäre der Freiluftbühne tut ihr Übriges dazu.
Der Fliegende Holländer im Steinbruch St. Margarethen – Fakten
- 6 km Staffeln und Theaterlatten
- 6.500 m² Holzplatten
- 600 m³ Styropor
- 42 t Stahl
- 500.000 Stück Schrauben
- 6 t Putz und Farbe
- 9.000 Arbeitsstunden
- 6.500 Roboterstunden und computergesteuerte Maschinenstunden
Tickets und Termine
Tickets für den „Fliegenden Holländer“ im Steinbruch St. Margarethen können im Ticketbüro pan.event unter T + 43 2682 65 0 65 oder per E-Mail: tickets@panevent.at gebucht werden
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Premiere: 9. Juli 2025
Weitere Termine:
10., 11., 12., 17., 18., 19., 23., 24., 25., 26. und 31. Juli 2025
1., 2., 6., 7., 8., 9., 14., 15., 16., 21., 22., und 23., August 2025
Beginn Juli: 20.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr
Beginn August: 20.00 Uhr, Einlass ab 18.00 Uhr
Dauer: ca. 2,45 Std.
Preise: € 29 bis € 185