04.07.2023
Kostümdesign zaubert spanisches Flair und einen Hauch von Hollywood auf die Bühne
„Die gesamte Inszenierung muss dieselbe Geschichte erzählen“, bringt es die Mailänder Kostümbildnerin Carla Ricotti auf den Punkt, die bereits seit 2001 intensiv mit dem diesjährigen Regisseur Arnaud Bernard zusammenarbeitet. Heuer wirken sie gemeinsam an der Opernproduktion Carmen im Steinbruch St. Margarethen mit.
Die Handlung der Oper, eigentlich Mitte des 19. Jahrhunderts angesiedelt, spielt in dieser Inszenierung in den 1930er-Jahren. Die Bühne, entworfen von Bühnenbilder Alessandro Camera, zeigt die Hollywood-Filmstudios der 1950er-Jahre und erschafft somit einen Erzählrahmen, der eine weitere Zeitebene ins Bühnengeschehen einzieht.
Von der Idee bis zur Anprobe
Bis die Kostüme fertiggestellt werden können, vergehen mehrere Monate. Zu Beginn startete Carla Ricotti mit der Recherche zur Oper und der Dramaturgie. Auch der stetige Austausch mit dem Regisseur ist essenziell. Da die Kostüme unterschiedliche Persönlichkeiten präsentieren sollen, ist es ebenso wichtig, eine historisch-ikonografische Recherche und die Charaktere der Protagonistinnen und Protagonisten miteinzubeziehen. Bevor die Skizzen umgesetzt werden, müssen zuletzt noch Details wie Frisuren, Make-up und Schuhe aufeinander abgestimmt werden.
Insgesamt umfasst die heurige Opernproduktion Carmen rund 300 Kostüme. Produziert, geschneidert und vielfach per Hand bestickt wurden diese in Mailand von der Kostümwerkstatt Casa d’arte Fiore. Jedes Kostüm ist auf jede einzelne Person maßgeschneidert. 44 Kostüme werden von den Solistinnen und Solisten getragen. Die restlichen werden von den Statisten, Stuntleuten und den Bühnentechnikern getragen. Da die Stunt-Kostüme mit Feuer in Kontakt kommen, mussten diese aus einem speziellen Stoff gefertigt werden.